Entscheidungsfindung – Schwere Entscheidungen leichter treffen
-
Entscheidungen geben Orientierung und die strategische Richtung in einem Unternehmen vor. Sie zu treffen zählt zum Kern von Führungsaufgaben. Aber worauf kommt es dabei an? Tipps zur Entscheidungsfindung. Entscheidungen sind die Grundlage für Fortschritt. Sie geben Orientierung und eine strategische Richtung in einem Unternehmen vor. Entscheidungen zu treffen ist eine immens wichtige Führungsaufgabe. Wobei es durchaus legitim ist, diese nicht in jedem Fall allein oder selbst zu treffen. Delegieren an Mitarbeitende ist vor allem im operativen Bereich angebracht. Diese sind Expertin oder Experte in ihrem Aufgabenbereich und können daher mit großer Wahrscheinlichkeit eine bessere Entscheidung treffen. Frei nach dem Prinzip „Kompetenzen und Verantwortung zusammenführen“. Wichtig ist zu wissen, welche Entscheidungen wirklich nur die Topebene treffen sollte. Es muss somit Klarheit herrschen, wer letztendlich welche Entscheidungen trifft.
Bei Entscheidungen Unsicherheiten meistern
-
In jeder langfristigen, strategischen Entscheidung steckt eine Prognose, eine Einschätzung über die Zukunft. Wie wird sich der Markt entwickeln? Was wird in einigen Jahren technisch möglich sein? Diese Entscheidungen beruhen auf Annahmen und finden unter Ungewissheit statt. Eine schnell wachsende Vernetzung, neue Technologien, sich immer rascher ändernde Kundenwünsche: Zukunftsfähige Entscheidungen für Unternehmen zu treffen wird immer anspruchsvoller. Die Welt ist zunehmend von Komplexität, Unübersichtlichkeit und Unsicherheit geprägt. Eine Entscheidung zu treffen bedeutet jedoch, sich festzulegen, Position zu beziehen. Die richtigen Entscheidungen sind essenzielle Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg, Fehlentscheidungen können im Geschäftsleben teuer werden. Somit ist es verständlich, wenn schwere Entscheidungen nur zögerlich getroffen werden. Worauf kommt es bei der Entscheidungsfindung an?
Grundlegende Tipps zur Entscheidungsfindung
-
- Es muss nicht immer gleich der große Wurf sein. Manchmal reicht es auch, nur den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Zerlegen Sie die Herausforderung sinnbildlich in Scheiben, gehen Sie jeden Aspekt einzeln durch.
- Man sollte nicht die eine absolut richtige Entscheidung erwarten. In sehr vielen Fällen gibt es diese gar nicht. Eine Entscheidung ist oft nicht auf ein „Entweder-oder“ eingeschränkt, sondern man hat dabei jeweils eine Auswahl, bei der man zwischen Vorteilen und Chancen sowie Nachteilen und Risiken abwägen muss. In fast allen Fällen gibt es mehrere Ideen, Wege und Ansätze, mit denen sich Probleme lösen und Ziele erreichen lassen.
- Legen Sie fest, welche Anforderungen die Entscheidung erfüllen muss und machen Sie Erfolgspotenziale aus. Welche Ziele, aber auch Minimalziele, sollen durch die Entscheidung erreicht werden?
- Strategische Entscheidungen leben von guten, aus den vorliegenden Daten abgeleiteten Optionen. Um diese zu entwickeln, braucht es sowohl analytisches Denken als auch Kreativität. Im Team lassen sich oft mehr Optionen mit Erfolgspotenzial generieren als wenn man allein darüber nachdenkt.
- Machen Sie die Optionen vergleichbar. Listen Sie anhand der Ziele auf, auf welchen Annahmen und Voraussetzungen diese basieren, welche Investitionen (Zeit, Geld, Manpower) deren Umsetzung erfordert und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.
- Betrachten Sie die Situation aus verschiedenen Perspektiven. Es kann helfen, den Blickwinkel zu wechseln. Manchmal kann ein fachfremder Blick auf ein Thema zu mehr Klarheit führen.
- Pro- und Contra-Listen aber auch Bewertungsmatrizen mit Fakten, Zahlen und einer persönlichen Bewertung visualisieren die Datenbasis für die Entscheidungsfindung. Sie helfen, eine objektivere Sichtweise zu bekommen.
- Berücksichtigen Sie den Faktor Zeit: Wohin soll die Entscheidung kurzfristig aber auch auf lange Sicht führen? Die 10-10-10-Methode kann dabei helfen: Welche Konsequenzen hat die Entscheidung in zehn Minuten, zehn Monaten, zehn Jahren?
- Die Digitalisierung verändert Entscheidungsprozesse. Die Masse verfügbarer Informationen wächst. Große Datenmengen können zunehmend automatisch bezogen, aggregiert und strukturiert werden. Daher sollte man sich vom Glaubenssatz, alles selbst abwägen zu können, verabschieden. Data-Analytics-Methoden können völlig neue Erkenntnisse ermöglichen.
- Legen Sie eine zeitliche Deadline fest, um sich nicht in einem endlosen Für und Wider zu verlieren. Setzen Sie sich dabei aber nicht unnötig unter Druck.
- Viele sind davon überzeugt, dass sie Entscheidungen rational, abwägend und an Fakten orientiert treffen. Aber ist das wirklich so? Auch Emotionen und unbewusste Reaktionen unseres Körpers beeinflussen unsere Entscheidungen maßgeblich. Erforschen Sie daher auch Ihre Gefühle: Welche Motive, Hoffnungen (ver-)leiten Sie zu dieser Entscheidung? Welche eigenen Glaubensätze stecken dahinter? Hinzukommt: Schlechte Laune, Stress und Druck machen anfälliger für kognitive Verzerrungen.
-
Weiterführende Links
-
Fotocredit: AdobeStock/H Ko